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Nachhaltigkeit bei der Berliner Sparkasse

„Wie können wir unsere Stadt so gestalten, dass Menschen dort gerne leben?“

Sarah-Marie Ginnuth ist seit 2022 Nachhaltigkeitsbeauftragte bei der Berliner Sparkasse und hat gerade den neuen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2023 verabschiedet. Im Interview spricht sie darüber, wie die Berliner Sparkasse ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen werden will und was sie im Bereich soziale Nachhaltigkeit tut. 

Frau Ginnuth, wie sieht Ihr Alltag als Nachhaltigkeitsbeauftragte aus?

Sarah-Marie Ginnuth: Sehr vielfältig. Ich rede in unserer Organisation mit verschiedensten Menschen aus praktisch allen Abteilungen. Es geht um den Einkauf grüner Energie, unser neues Bürogebäude in Berlin-Johannisthal oder auch um die Risikosteuerung, wo wir analysieren, was unsere Kundinnen und Kunden mit ihrem Geld machen. Dann halte ich Kontakt zu unseren Stiftungen und ihrem nachhaltigen Engagement in der Stadt, um zu ermitteln, welche Wirkung das Geld erzielt, das wir gemeinnützigen Initiativen geben. Zu meinen Aufgaben gehört natürlich auch der Nachhaltigkeitsbericht, der gerade erschienen ist fürs vergangene Jahr. 

Wie schwierig war es für Sie, den Nachhaltigkeitsbericht zu produzieren?

Sarah-Marie Ginnuth: Wir haben uns bewusst dazu entscheiden, sehr viel mehr freiwillige Angaben zu machen als bisher. Die Datenlage ist sicherlich bei allen Unternehmen eine Herausforderung, aber die Kolleginnen und Kollegen machen gern mit, weil sie stolz darauf sind, zu zeigen, was sie in Richtung Nachhaltigkeit erreicht haben. Dabei geht es nicht nur um unseren CO2-Fußabdruck, sondern auch um soziale Nachhaltigkeit. Es war viel Arbeit, aber es lief sehr kollegial und hat viel Spaß gemacht. Es ist eine schöne Gelegenheit zu zeigen, was wir alles tun, aber wir werden uns darauf nicht ausruhen.

Welche Aspekte im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht haben Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen am meisten überrascht?

Sarah-Marie Ginnuth: Bei Nachhaltigkeit denken die meisten wahrscheinlich an Recyclingpapier und grünen Strom, aber es geht ja weit darüber hinaus. Natürlich ist es gut, wenn wir Strom sparen und Ökopapier verwenden und in diesen Dingen mit gutem Beispiel vorangehen, was aber für uns der allergrößte Hebel ist, um eine gewisse Wirkung zu erzielen, sind unsere Kundinnen und Kunden. Also zu gucken, was machen die eigentlich mit ihrem Geld? Wie legen sie es an und wofür verwenden sie Kredite? Früher haben wir das Geschäftsmodell angeschaut und die Bonität, das hat uns im Grunde ausgereicht. Heute schauen wir viel tiefer rein: Was machen die wirklich damit? Welche Wirkung hat das Geld? Bei den Berliner Unternehmen, die von uns Kredite bekommen und ihr Geld investieren, wollen wir, dass das Geld einen positiven Effekt hat. Ich finde das spannend.

Die Berliner Sparkasse will ihre eigenen CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Mit dem Umzug in das neue Bürogebäude in Johannisthal dürften Sie diesem Ziel ein ganzes Stück näherkommen. 

Sarah-Marie Ginnuth: Ja, das neue Gebäude beziehen wir im Laufe des Jahres nach und nach. Eines von unseren großen zentralen Gebäuden geben wir dafür auf, weil es ganz und gar nicht mehr den heutigen energetischen Standards entspricht. Das neue Bürogebäude ist ein hochmodernes Gebäude, ausgezeichnet mit dem Goldstandard der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen. Hier haben wir ganz andere Möglichkeiten, unseren Mitarbeitenden einen modernen Arbeitsplatz zu bieten. Bezogen auf unseren eigenen Geschäftsbetrieb sparen wir dadurch allein 50 Prozent unseres CO2-Ausstoßes ein. 

Sarah-Marie Ginnuth - Nachhaltigkeitsbeauftragte der Berliner Sparkasse

Sarah-Marie Ginnuth, Nachhaltigkeitsbeauftragte der Berliner Sparkasse

Was tun Sie in Bezug auf soziale Nachhaltigkeit?

Sarah-Marie Ginnuth: Ganz unabhängig von den aktuellen Nachhaltigkeitsbemühungen gehört das regionale soziale Engagement zur DNA der Berliner Sparkasse. Als Arbeitgeberin haben wir schon früh die Frauen bei der Berliner Sparkasse gefördert. Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird bei uns schon lange sehr großgeschrieben. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, denn ich habe zwei kleine Kinder. Man muss sich als Mutter keine Sorge machen, dass sich dies negativ auf die Karriere auswirken könnte, wenn man zwischendurch in Elternzeit ist. Das gilt für Frauen genauso wie für Männer. Wir haben gezielte Maßnahmen wie zum Beispiel ein aktives Väternetzwerk oder Mentoringprogramme für Frauen, die Führungspositionen anstreben. 

Welche Rolle spielt die Berliner Sparkasse bei den berlinweiten Nachhaltigkeitsambitionen?

Sarah-Marie Ginnuth: Wir sind Mitglied im Verein „Global Goals für Berlin“, der sich dafür einsetzt, die Weltausstellung Expo 2035 nach Berlin zu holen. Die Initiative versucht,  bestimmte nachhaltige Maßnahmen konsequent auf den Weg zu bringen, die uns als Stadt helfen, unsere Nachhaltigkeitsziele auch wirklich zu erreichen. Bei Global Goals und der Expo 2035 geht es darum, die Vision einer klimaneutralen Metropole am Beispiel von Berlin zu präsentieren. Damit verbunden ist das große Spektrum von Nachhaltigkeit: Es beinhaltet Bildung und Forschung, Stadtentwicklung sowie nachhaltige Mobilität. Letztlich geht es um die Frage: Wie können wir unsere Stadt so gestalten, dass Menschen dort gerne leben? 

Darüber hinaus sind wir in Finanzfragen Partnerin des Mittelstands in Berlin. Wir finanzieren Investitionen der Berliner Unternehmen in nachhaltige Lösungen für ihre Geschäftsmodelle oder den Bau energieeffizienter Wohnungen und Gebäude.

An welchen Projekten arbeiten Sie gerade?

Sarah-Marie Ginnuth: Wir wollen stärker in den Dialog gehen mit unseren Stakeholdern sowie unseren Kundinnen und Kunden und natürlich unseren Mitarbeitenden. Wir planen mehr Schulungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sodass sie unsere Kundschaft aktiv im Bereich Nachhaltigkeit beraten können. Außerdem arbeiten wir gerade an einer Kooperation, um unseren Firmenkundinnen und Kunden eine digitale Lösung für ihr eigenes Nachhaltigkeitsmanagement zur Verfügung zu stellen. 

Kommen auch Ideen aus der Belegschaft?

Sarah-Marie Ginnuth: Ja, das passiert immer wieder. Gerade hat mich ein Kollege auf einen „Clean-up Day“ hingewiesen, wo Müll in einem Kiez gesammelt wird. Ein anderes Thema, das aus der Mitarbeiterschaft kam, bezieht sich darauf, dass in dem Bürogebäude, das wir aufgeben, ganz viel Büromaterial und Möbel überflüssig werden. Den Mitarbeitenden ist es wichtig, dass nichts weggeschmissen wird, was sich woanders noch verwenden lässt. Daher verkaufen wir einiges, geben vieles an interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab oder stellen es gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung, damit es weitergenutzt werden kann.

Ist Nachhaltigkeitsbeauftragte nach zwei Jahren immer noch ein Traumjob für Sie?

Sarah-Marie Ginnuth: Absolut. Insgesamt arbeite ich ja schon seit elf Jahren bei der Berliner Sparkasse, aber meine aktuelle Position ist mit Abstand die schönste Aufgabe, die ich bisher hatte. Ich weiß, dass alles, was ich mache, kurz- oder langfristig einen Impact hat. Das ist sehr erfüllend. 

Wie leben Sie Nachhaltigkeit außerhalb Ihres Berufs?

Sarah-Marie Ginnuth: Das ist etwas, was mich auch persönlich sehr beschäftigt. Ich möchte diese Welt nachhaltiger und lebenswerter machen. Das versuche ich auch meinen Kindern im Alltag mitzugeben und sei es nur in dem Punkt, Kleidung von anderen Kindern weiterzunutzen und unsere weiterzugeben an Familien mit kleineren Kindern. Ich erkläre meinen Kindern dann, warum wir das machen. Sie sollen in einem nachhaltigen Bewusstsein aufwachsen. 

Nachhaltigkeit bei der Berliner Sparkasse

Die Berliner Sparkasse unterstützt die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens. Sie hat die Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften unterzeichnet. Ihr Nachhaltigkeitsengagement veröffentlicht sie jährlich in ihrem Nachhaltigkeitsbericht. Leitbild ihres Handelns ist Verantwortung für die Region und der Anspruch, sich kontinuierlich zu verbessern. Mit dem Ziel: Berlin und seine Menschen Schritt für Schritt in eine nachhaltige Zukunft zu begleiten.

Wir übernehmen Gesellschaftliches Engagement für unsere Stadt.
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