Mehr Geld für Freizeit und Urlaub – ein Nebenjob während der Ausbildung klingt durchaus verlockend. Doch um zwei Jobs erfolgreich unter einen Hut zu kriegen, musst du gewisse organisatorische Dinge beachten. In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten solltest, wenn du dir neben der Ausbildung etwas dazuverdienen möchtest.
Wenn du dir gerne etwas dazuverdienen möchtest, stellst du dir wahrscheinlich erst einmal die Frage: Darf ich neben der Ausbildung überhaupt arbeiten? Die Good News lautet: Ja, ein Nebenjob parallel zu deiner Ausbildung ist grundsätzlich erlaubt.
Allerdings gibt es eine Einschränkung – das ist der Haken: Wenn in deinem Ausbildungsvertrag explizit vereinbart wurde, dass du keine Nebentätigkeit aufnehmen darfst, kannst du keinen Nebenjob annehmen. Darüber hinaus gibt es weitere rechtliche Bedingungen, die du erfüllen musst.
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Bevor du einen Nebenjob annimmst, solltest du wissen: Rechtlich gesehen geht deine Ausbildung vor. Deshalb besitzt du zum Beispiel eine sogenannte Informationspflicht. Das bedeutet: Du musst deinen Ausbildungsbetrieb vorher darüber informieren, dass du in einem weiteren Job arbeiten möchtest. Unter bestimmten Umständen kann dein Betrieb verbieten, dass du zusätzlich zur Ausbildung einen Nebenjob annimmst. Mögliche Gründe sind:
Ob du einen Nebenjob parallel zur Ausbildung anfangen kannst, hängt auch damit zusammen, wie viele Stunden du in der Woche bereits arbeitest. Denn das Gesetz schreibt eine maximale Arbeitszeit vor, damit du dich nicht überarbeitest und genug Zeit zum Erholen hast. Je nachdem wie alt du bist, gelten unterschiedliche Regeln:
Das Gesetz schreibt außerdem vor, dass zwischen Arbeitsende und Beginn deiner nächsten Schicht mindestens elf Stunden liegen müssen. Das nennt sich Ruhezeit und soll sicherstellen, dass du dich erholen kannst.
Achtung: Auch die Zeit, die du in der Berufsschule verbringst, zählt als Wochenarbeitszeit. Außerdem solltest du einplanen, dass du für die Berufsschule häufig noch Zeit für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts benötigst.
Während deiner Ausbildung hast du einen gesetzlichen Anspruch auf Urlaub. Doch aufgepasst: Du darfst in deiner freien Zeit nicht einfach in deinem Nebenjob arbeiten. Das steht in Paragraf 8 des Bundesurlaubsgesetzes. Dem Gesetz nach ist der Zweck des Urlaubs, dass du dich als Arbeitnehmer erholst. Ein zweiter Job würde die Erholung stören, weshalb du auch dort pausieren und deinen Urlaub in vollen Zügen genießen solltest.
Lohnt sich ein Nebenjob neben der Ausbildung finanziell?
Idealerweise machst du bei deinem Nebenjob dein Hobby zum Beruf. Doch den meisten Menschen geht es bei der zusätzlichen Arbeit darum, ihr Konto aufzustocken, um mehr Geld für Urlaub, Freizeit und leckeres Essen zur Verfügung zu haben. Deshalb werfen wir nun einen Blick darauf, ob sich ein Nebenjob als Azubi finanziell lohnt, und verraten, was du bei der Entscheidung beachten musst.
Theoretisch gibt es keine Begrenzung dafür, wie viel du in deinem Nebenjob verdienen darfst. Allerdings musst du ab einem gewissen Betrag Steuern und Sozialabgaben zahlen. Das kennst du vielleicht schon von deiner Ausbildung. Ausführliche Informationen findest du in unserem Artikel „Erstes Gehalt: Diese Abzüge kommen auf dich zu“.
Achtung: Wenn du auf deinen zusätzlichen Lohn Steuern und Abgaben zahlen musst, lohnt sich der Nebenjob häufig kaum. Um unter der Steuergrenze zu bleiben, darfst du im Jahr 2024 höchstens 538 Euro im Monat verdienen – das nennt sich dann Minijob. Weil auch der Mindestlohn steigt, wird dieser Freibetrag 2025 auf 556 Euro angehoben.
Neben Studierenden haben auch Auszubildende ein Recht auf BAföG. Diese Abkürzung steht für Bundesausbildungsfördergesetz. Damit sollen junge Erwachsene gefördert werden, die mit einem Studium oder einer Ausbildung ihre Karriere voranbringen wollen. Falls du BAföG beziehen möchtest, musst du gewisse Kriterien erfüllen. Dazu gehört eine Gehaltsobergrenze: Für deinen Nebenjob gilt, dass du im Jahr 2024 maximal 6.270 Euro verdienen darfst. Das macht 522,50 Euro im Monat und liegt damit unter der neuen Minijob-Freigrenze von 538 Euro!
Die Kriterien, um Kindergeld zu erhalten, sind dein Alter und der Status deiner Ausbildung: Wenn du dein 25. Lebensjahr noch nicht vollendet hast und dich in der Erstausbildung befindest, hast du ein Recht auf die staatliche Unterstützung. Du bekommst also immer noch Kindergeld, wenn du einen Minijob neben deiner Ausbildung anfängst. Übrigens kannst du bei der Familienkasse beantragen, dass das Kindergeld direkt auf dein Konto überwiesen wird, wenn du nicht mehr bei deinen Eltern wohnst.
Ein Nebenjob neben der Ausbildung ist ein guter Weg, um dir etwas Geld dazuzuverdienen. Damit sich ein Minijob für Azubis lohnt, müssen ein paar rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen erfüllt werden. Mit den Tipps aus unserem Artikel kannst du sichergehen, dass du das meiste aus deinem Nebenjob parallel zur Ausbildung herausholst.
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